Kurzarbeit relativiert Arbeitslosenzahlen

Im Januar waren in der Oberlausitz insgesamt 19.708 Menschen arbeitslos. Das sind 1.573 Arbeitslose (+8,7 Prozent) mehr als Ende Dezember 2020 und 1.297 Personen (+7,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt im Januar 2021 bei 7,1 Prozent.

Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute in der Arbeitslosenversicherung im Januar 8.306 Arbeitslose, 1.196 Personen mehr als im Dezember 2020 (+16,8 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 1.571 Personen mehr (+23,3 Prozent) von Arbeitslosigkeit betroffen.

In den Monaten März bis Dezember 2020 wurden im Agenturbezirk Bautzen 8.226 Anzeigen über Kurzarbeit gestellt und geprüft. Hinter diesen geprüften Anzeigen im Agenturbezirk Bautzen stehen 87.384 Arbeitnehmer.

Mein Kommentar zur aktuellen Arbeitsmarktlage: „Ohne das Kurzarbeitergeld, welches ein gutes Mittel ist, um Beschäftigte vor Arbeitslosigkeit zu schützen und den Verdienstausfall zumindest teilweise auszugleichen, würde die Arbeitslosigkeit in der Oberlausitz massiv steigen. Die Auswirkungen der staatlich erzwungenen Corona-Maßnahmen sind nun in den Beschäftigungszahlen ablesbar.

Alleine in den ersten 25 Tagen in 2021 wurden über 1.000 Anzeigen mit insgesamt 8.700 Arbeitnehmern geprüft. Zum Vergleich: Von März bis Dezember 2020 gab es 8200 Anzeigen mit 87.384 Arbeitnehmern.

Wie die Zahlen zum Kurzarbeitergeld aus dem ersten Lockdown zeigen, ist für den zweiten Lockdown, der beispielsweise für die Gastronomie seit November 2020 gilt, mit noch mehr Anträgen von Kurzarbeitergeld und somit indirekter Arbeitslosigkeit zu rechnen. Das Kurzarbeitergeld darf keine Dauerlosung sein. Die nicht vorhandende Exit-Corona-Wirtschaftsstrategie der Regierung führt zur immer stärkeren Zerstörung unserer klein- und mittelständischen Wirtschaft. Um weiteren Schaden von der Wirtschaft abzuwenden, muss der Lockdown beendet werden.“

Foto: Symbolbild